Vor ein paar Tagen war ich einkaufen, am frühen Abend. Ich gehe mit meinem Einkaufskorb vom abgestellten Auto Richtung Supermarkt.
Nett gemeinte Worte von links. „Sie brauchen einen Einkaufswagen“, sagt eine junge Mutter mit ihrem Kleinkind. Mit der einen Hand schiebt sie ihren Einkaufswagen und mit der anderen den Kinderwagen.
„Ach ja“, antworte ich.
Also nochmal zurück, einen Einkaufswagen holen. Wieder Richtung Eingang. Der Mann von der Security nickt mir zu. Ich betrete den Supermarkt. Drinnen haben sich keine Schlangen an den Kassen gebildet. Es ist wenig los.
Ich kriege keinen Brokkoli mehr, nicht schlimm. Brot ist noch da. Was ich wirklich brauche, kann ich kaufen. Außer mir sind es nur wenige Kundinnen und Kunden, dafür alle mit Einkaufswagen. Kaum Worte, aber viele freundliche Blicke. Praktisch in jedem Gesicht. Wir finden es wohl alle seltsam, da gerade durch den Supermarkt zu schieben.
An der Kasse will ich das Brett, das die Waren hinter dem Scanner in eine von zwei möglichen Richtungen schiebt, wegdrücken, so dass ich nicht so weit greifen muss. „Nee“, sagt die Kassiererin, „lassen sie mal. Ist wegen dem Abstand.“
„Ja, richtig“, antworte ich.
Sie lächelt. Ich lächele.
Freundliche Blicke und Lächeln: mein Vitamin C in diesen Tagen.
(erschienen in der Landeszeitung, 25. März 2020)
(erschienen in der Landeszeitung, 25. März 2020)